Als sogenannte “Wundererde vom Amazonas” hat sich Terra Preta von einem Garten-Liebhaber-Geheimtipp zu einem begehrten Qualitätsdünger entwickelt.
Der Begriff Terra Pretta (portugiesisch = “schwarze Erde”) ist die Bezeichnung für fruchtbaren Urwaldboden im Amazonasbecken. Eigentlich ist Urwaldboden eher nährstoffarm und eingebrachte Nährstoffe können kaum gespeichert werden.
Forscher haben herausgefunden, dass die Indigos im Amazonasbecken bereits vor über 1.000 Jahren durch Eintrag von Asche, Biomasse, Küchenabfällen, Knochen, Dung und Fäkalien sowie Pflanzenkohle aus Pyrolyse die Bodenqualität derart steigern konnten, dass Millionen Menschen in einer ursprünglich für Landwirtschaft kaum geeigneten Umgebung ernährt werden konnten.
Ein wichtiger Faktor für Bodenfruchtbarkeit von Terra Preta ist Pflanzenkohle aus Pyrolyse. Durch die besonderen Eigenschaften der Pflanzenkohle können sehr viele Nährstoffe, insbesondere Stickstoff und Phosphor gespeichert werden. Der Einsatz von Pflanzenkohle ist also in erster Linie in seiner Bedeutung als Trägermittel für Nährstoffe begründet. Besonders im Hinblick auf die weltweiten Klima-Probleme mit besorgniserregendem Rückgang der Bodenfruchtbarkeit durch Erosion und daraus resultierenden Humusverlust in vielen Regionen gerät Terra Preta in den Fokus zahlreicher Initiativen im Hinblick auf die Klimaziele.
Die besondere Bedeutung von Pflanzenkohle und Terra Preta für die Klimaziele ist in dem sehr langsamen Abbau des Kohlenstoffs in der Pflanzenkohle (bis zu 2.000 Jahre!) begründet. Das trägt zu einer hohen Stabilität des Humus bei, ist aber auch ein gewichtiges Argument für den Einsatz von Terra Preta als Kohlenstoffsenke.
Das Ithaka Institut ist ein internationales Netzwerk für Kohlenstoff und Klimafarming.
Das Institut ist bekannt für seine Expertise im Bereich Herstellung, Charakterisierung, Zertifizierung und Anwendung von Pflanzenkohle.
Das ithaka institute for carbon strategies engagiert sich seit 2017 als gemeinnützige GmbH in Freiburg in Zusammenarbeit mit Forschern des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung und der Hochschule Geisenheim University in der Analyse von Potenzialen, Nebenwirkungen und Synergieeffekten für atmosphärischen C-Entzug und C-Sequestrierung durch Biomasse-Karbonisiertung). Mehr Infos und Wissenschaftliche Publikationen zum Thema finden Sie auf der Website des Ithaka-Institut Schweiz unter www.ithaka-institut.org.
“Das Geheimnis der Terra Preta liegt nicht nur in der Verwendung von Pflanzenkohle, sondern vor allem in einer Gesellschaftsform, die die Bedeutung geschlossener Stoffkreisläufe verinnerlicht hatte. Nur durch die gezielte Rezyklierung aller täglich anfallenden Reststoffe konnten auf den ursprünglich ärmsten Böden der Tropen Bevölkerungsdichten entstehen, die größer waren als die des heutigen Bangladeshs, Hollands oder auch Japans.”
Anregungen aus der Landwirtschaftsgeschichte …
Ein sehr lesenswerter Artikel von Hans-Peter Schmidt vom Ithaka Institut